Altes Schloss Brand

Projektdaten

Statische Instandsetzung
Altes Schloss Brand

Bauherr
 
Markt Eckental
Standort
 
Eckental-Brand
Ausführung
 
ab 05 /2012
Leistungen
 
Tragwerksuntersuchung
 
 
Tragwerks- /
 
 
Instandsetzungsplanung LP 1-6
 
 
Objektplanung teilw. LP  6,7
Tragwerksuntersuchung

Schadensbilder

  • Umfangreiche Bauteilschäden durch pflanzliche und tierische Holzzerstörer im Bereich der Dachkonstruktion
  • Massive Rissbildungen am Sandsteinquadermauerwerk der Umfassungswände
  • Rissbildung an den historischen Deckenverputzungen, Abriss der Umfassungswände von den Innenwänden, insbesondere im Bereich des nachträglich verlegten Treppenhauses
  • in Bezug zu den Umfassungswänden deutlich ablesbare Absenkungen und Durchbiegungen der anschließenden Balkenlagen und Unterzüge im Gebäudeinneren

Schadensanalyse

  • Veränderungen / Störungen des ursprünglichen Tragwerksgefüges durch umfangreiche nachträgliche Umbauten, wie z. B.:

- Verlegung des Treppenhauses in den südwestlichen Gebäudeeckbereich

- Aufgabe der im OG und DG ehemals vorhandenen Trennwände zur Schaffung größerer Räume  (vermutlich  im Zuge einer früheren Nutzung als Schulgebäude1838 - 1966)

- Ersatz von tragenden Wänden im EG durch Stahlunterzüge und Stützen zur Schaffung größerer Räume im Zuge einer jüngeren Nutzung als Filiale einer Bank 

- Einbau eines Glockentürmchens, etc.

mit einhergehendem Verlust von tragenden und aussteifenden Trennwänden und Konstruktionselementen

>>> Verringerung der räumlichen Gebäudestabilität

>>> Rissbildung an den Fachwerküberputzungen/-bekleidungen, Abtrisse der Umfassungswände.

  • Überbeanspruchungen im Bereich der Deckenbalkenlagen über EG, OG und 1.DG und der diese abfangenden Unterzüge durch unverträglich hohe Eigengewichte der Deckenaufbauten und der auf diese anzusetzenden Nutzlasten

>>> Rissbildung an den historischen Deckenverputzungen infolge unzureichender/ungleicher Steifigkeiten und Nachgiebigkeiten der unterstützenden Bauteile.

  • Ungleichmäßige Setzungen des anstehenden Bodens aufgrund inhomogener Gründungs- und Baugrundverhältnisse (unterschiedliche Gründungstiefen, Gründung auf Auffüllungen, nicht frosttiefe Gründung, etc.) in Verbindung mit einem im Bereich des nachträglich eingebauten Erdtankes - zumindest lokal anzunehmenden - Grundbruchversagens.

Vorschläge zur statisch-konstruktiven Instandsetzung

In Abhängigkeit der Ergebnisse weiterführender Untersuchungen zum Tragwerksbestand (Beschaffenheit der Balkenlagen insbesondere der Unterzüge über OG und EG, Auflagerung der Deckenbalkenlagen auf die Umfassungswände, Baugrund, Gründungsverhältnisse, etc.) und einer ganzheitlichen rechnerischen Erfassung / Berücksichtigung im Zuge der anstehenden Tragwerksplanung.

  • Reparatur der geschädigten Konstruktionshölzer in handwerklich – restauratorischer Art und Weise durch Anschäften, Anblatten und Aufdoppeln bzw. den Austausch nicht mehr reparaturfähiger Holzbauteile, Ergänzung der gegenüber dem ursprünglichen Tragwerksgefüge fehlenden Konstruktionshölzer.
  • Abfangung / Sicherung der Deckenbalkenlage über dem 1.DG Nordseite, durch den Einbau von zwei Überzügen aus Brettschichtholz.
  • Leichterung der Decke über OG und EG durch den Ausbau der nachträglich aufgebrachten Fußbodenaufbauten und den Sand/Bauschuttfüllungen auf den Einschubböden.
  • Sicherung / Ertüchtigung der jeweils in den Endfeldern durch die Abseitenwände im DG hochbelasteten Deckenbalkenlage über dem OG durch den Einbau von Beilaschungen aus Profilstahl.
  • Erforderlichenfalls Verstärkung der Deckenbalkenlage über dem EG und der diese stützenden Unterzüge durch Beilaschungen und/oder Zulagen.
  • Ertüchtigung / Stabilisierung der hochbelasteten, nordseitigen Treppenraumwand durch den Einbau einer aussteifenden Querwand (bzw. Pfeilervorlage) im EG.
  • Rückverankerung der aus Sandsteinquadermauerwerk bestehenden Umfassungswände mit den Deckenbalkenlagen durch den Einbau von Zugschlaudern, Vernähen der gerissenen Gebäudeeckbereiche und Hochhängen der gebrochenen Fensterstürze mittels Nadelankern sowie kraftschlüssiges Schließen von Fugen, Rissen, Klaffungen und Hohlstellen im Mauerwerksgefüge.
  • Ertüchtigung/Verbesserung der Gebäudestabilität durch die Ausbildung von statisch wirksamen Deckenscheiben, insbesondere auf der Deckenbalkenlage über OG und EG.
  • Nachrüsten der Gründung, insbesondere im Bereich des auszubauenden Erdtankes und der südwestlichen Gebäudeecke, durch Teilunterfangung der bestehenden Mauerwerkswände bis auf ausreichend tragfähigen Baugrund.