Fußgängerbrücke Oberbürg

Projektdaten

Fußgängerbrücke N-Oberbürg

Bauherr
 
Stadt Nürnberg
Standort
 
Nürnberg- Oberbürg
Ausführung
 
2012
Bauzeit
 
6 Monate
Leistungen
 
Objektplanung LP 1-8 
    Tragwerksplanung LP 1-6
    Bauüberwachung
Objektbeschreibung
Im Zuge der regelmäßigen Bauwerkskontrolle im Oktober 2009 wurden an den tragenden Konstruktionselementen der 1981 errichteten, auf zwei Jochen zwischengestützten Holzbalkenbrücke gravierende Schäden festgestellt.
  
Eine Instandsetzung der Brückenkonstruktionen wurde Angesichts des Schadensumfanges und des unzureichenden konstruktiven Holzschutzes, insbesondere im Hinblick auf die Restlebensdauer der Brücke, als nicht mehr sinnvoll eingestuft. Nachdem der Flußüberquerung im Zuge des Pegnitzweges eine besondere Bedeutung zukommt, entschied man sich dazu, die vorhandene Brücke durch einen Neubau zu ersetzen.
 
Es wurden zwei Objektentwürfe entwickelt.  
Eine überdachte Holzfachwerkbrücke sowie eine offene Fachwerkbrücke aus Stahl, wobei sich die Stahllösung als die wirtschaftlichere und dauerhaftere und letztlich auch als die sich besser in das sensible Umfeld einfügende Lösung durchsetzte. 
Tragwerk

Die beiden Hauptträger der über 22,37 m frei spannenden Brückentragwerkes sind als geschweißte Fachwerkbogenträger konzipiert. Die Ober- und Untergurte werden von Stahlrohren gebildet, welche die aus H-förmig vescheißten Blechen bestehenden Fachwerkpfosten durchdringen. Als Fachwerk-Diagonalstäbe dienen Rundstähle, die über Knotenplatten an die Gurte und die Pfosten angeschlossen sind. Im Zusammenwirken mit den jeweils in den Pfostenachsen zwischen die Hauptträger biegesteif eingebundenen Querträger entfalten die Fachwerkpfosten eine Rahmenwirkung und können so ein seitliches Ausweichen der gedrückten Fachwerkobergurte wirksam verhindern.

In Brückenlängsrichtung dienen insgesamt vier auf die Querträger montierte Einfeldträgerketten aus Walzprofilen als Unterkonstruktion für den Gehbelag. Die Horizontalaussteifung wird über gekreuzt zum Einbau kommende, mittels Gabelköpfen und Stahllaschen an die gleichzeitig als Fachwerkpfosten dienenden Querträger angeschlossene Zugstabsysteme gewährleistet.

Der hinsichtlich des Schwingverhaltens und der bei Hochwasser auf die Brücke einwirkenden Anströmlasten optimierte Achsabstand der beiden Hauptträger untereinander beträgt 2,13 m, so dass unter Berücksichtigung der Geländer und Handläufe eine nutzbare lichte Weite von ca. 1,80 m verbleibt.

Als Brückengeländer dienen zwischen die Pfosten der Fachwerkhauptträger lösbar montierte Einzelelemente, bestehend aus Flachstahlrahmen mit Füllstäben aus Rundstahl. Für Halt suchende Fußgänger steht auf 1,0 m Höhe ein an die Geländerelemente ebenfalls lösbar angeschlossenen Handlauf zur Verfügung. 

Die Fachwerkhauptträger sind  durch ein sogenanntes Duplex-Beschichtungssystem vor Korrosion geschützt. Im Übrigen wird der Korrosionsschutz durch Feuerverzinkung gewährleistet. Um das Bauwerk hinter der umgebenden Natur zurücktreten zu lassen, wurde für die Beschichtung der tragenden Konstruktionselemente ein Anthrazit-Ton  für die Brüstungselemente ein Grauton gewählt. Um einen die Gehbahngradiente unterstreichenden farblichen Akzent zu schaffen, wurde der Handlauf in Edelstahl vorgesehen.

Den Gehbelag bilden Bohlen aus  Lärchenholz, wobei auf chemischen Holzschutz verzichtet wurde. Die max. Längsneigung der neuen Gehbahn beträgt max. 1,5% und ist damit behindertengerecht.I

Die Widerlager aus Stahlbeton gründen auf gerammten Pfählen aus duktilem Stahlguss.

Kalender-Card 2015